English: Liquefied gas tank / Español: Tanque de gas licuado / Português: Tanque de gás liquefeito / Français: Réservoir de gaz liquéfié / Italiano: Serbatoio di gas liquefatto

Ein Flüssiggastank ist ein Tank zur lokalen Lagerung von Flüssiggas direkt beim Verbraucher. Je nach Anwendung, Bedarf und Notwendigkeit gibt es verschiedenen Formen der Gastanks. Flüssiggastanks gibt es für die Installation als Erdtank, als halboberirdische Einrichtung und auch oberirdisch. Die Größen sind standardisiert. Für den Erdtank gilt die Norm DIN EN 14075, halboberirdische und oberirdische Aufstellungen werden von der DIN EN 12524 erfasst. Im Folgenden finden sich technische Daten von Gastanks in Tabellenform. Jeweils für unterirdische und oberirdische sind die jeweiligen Normgrößen aufgeführt.
Der kleine Gastank für Flüssiggas misst 2,50 Meter, fasst 2.700 Liter bei einem Füllvolumen von 1,2 Tonnen Propangas. Die mittlere Größe ist 4,30 Meter lang mit einem Fassungsvermögen von mehr als 4 850 Litern und 2,1 Tonnen Füllvolumen. 6 400 Liter fasst die große Ausführung mit 2,9 Tonnen Füllvolumen Flüssiggas mit einer Länge von 5,50 Metern.

Der unterirdische Flüssiggastank

Von seiner Mitte gemessen hat der Domdeckel einen Abstand von 85 Zentimetern zur Seitenwand. Der große unterirdische Gastank (6 400 Liter) ist mit einem zentralen Domschacht erhältlich.
Unterirdischer Flüssiggastank klein mittel groß
Füllmenge in Tonnen 1,2 2,1 2,9
Volumen in Litern 2 700 4 850 6 400
maximale Füllmenge in Litern 2 295 4 123 5 440
Länge in Metern 2,50 4,30 5,50
Durchmesser in Metern 1,25 1,25 1,25
Leergewicht in kg etwa 780 etwa 1 150 etwa 1 500
Grubenmaße (L x B x H) in m 3,10 x 1,85 x 1,95 4,90 x 1,85 x 1,95 6,10 x 1,85 – 1,95
Sandmenge in m³ etwa 7 etwa 11 etwa 15
Meist werden heutzutage Flüssiggastanks in der unterirdischen Variante verbaut. So wird kein Raum belegt, und die gewohnte Gartenansicht bleibt erhalten. Die folgende Tabelle listet die Maße der Grube auf und die notwendigen Sandmengen. Zusätzlich muss auch die Rohrleitung mit wenigstens 10 Zentimeter Sand eingefasst sein. Die Korngröße der Sandfüllung sollte 3 Millimeter nicht überschreiten. Die Fertigbautiefe versteht sich inklusive einem Sandbett von 20 Zentimetern.

Das Aufstellen des Gastanks

Bei den Vorbereitungen gibt es einiges zu beachten. Die Grube, in der man den Gastank unterbringen will, sollte erst unmittelbar vor der Anlieferung ausgehoben werden. So mindert man die Gefahr eines Einsturzes oder ein Volllaufen mit Wasser. Das Sandbett sollte man verdichten.
Der Flüssiggastank muss sofort vom Transportwagen an seinen Platz gelangen, darf nicht geschleift oder gezogen werden. Auch ein Transport auf Rollen kann die Epoxidharzbeschichtung beschädigen, mit hohen Folgekosten. Unmittelbar nach der Installation wird die Grube verfüllt. Auf eine Sandschicht von 20 Zentimetern folgt das Aufbringen des Erdreichs. Wenn der Monteur die Leitung nicht sofort verlegt, lässt man vom Domschacht bis zum Leitungsgraben ein Stück frei für die spätere Installation.

Der oberirdische Flüssiggastank

In aller Regel steht der oberirdische Gastank auf einer entsprechenden Betonplatte. Der große Gastank mit 6.400 Litern steht in der Regel auf 2 Fertigbetonplatten.
Oberirdischer Flüssiggastank klein mittel groß
Füllmenge in Tonnen 1,2 2,1 2,9
Volumen in Litern 2 700 4 850 6 400
maximale Füllmenge in Litern 2 295 4 123 5 440
Länge in Metern 2,50 4,30 5,50
Höhe inkl. Armaturenhaube Metern 1,60 1,60 1,60
Leergewicht in kg etwa 670 etwa 1 020 etwa 1 170

Die Armaturen und ihre Funktion

Mit fünf Armaturen werden die Funktionen der Anlage sichergestellt und überwacht. Die Füllstandsanzeige gibt an, welche Gasmenge sich im Behälter befindet. Die maximale Füllmenge beträgt 85 Prozent. Die restlichen 15 Prozent dienen als Reserve für Ausdehnungen bei hohen Temperaturen im Sommer.
Über das Entnahmeventil wird das Flüssiggas entnommen. Ein Manometer zeigt den Behälterdruck, die Skala reicht bis zu 25 bar. Bei 15,5 bar befindet sich meist eine rote Markierung. Wird dieser Druck überschritten, löst ein Sicherheitsventil aus. Im Normalfall beträgt der Druck weniger als 10 bar.
Das Sicherheitsventil lässt allmählich Flüssiggas ab, wenn der Druck den zulässigen Grenzwert übersteigt. Es schließt bei Druckwerten im Normbereich. Auf dem Ventil befindet eine rote Kappe als Staubschutz. Über das Füllventil wird der Gastank befüllt, mit dem Entnahmeventil wird Gas in flüssigem Zustand entnommen.

Vorschriften für das Aufstellen

Für einen Flüssiggastank ist in der Regel keine Genehmigung notwendig. Grundsätzlich sind Gastanks mit einem Fassungsvermögen von 2,9 Tonnen nicht genehmigungspflichtig. Bei größeren Gastank wird aber eine Baugenehmigung und zusätzlich eine Überprüfung nach dem Immissionsschutzgesetz des Bundes verpflichtend.
In Bayern unterliegen Flüssigkeitstanks mit weniger als 3 Tonnen Fassungsvermögen keinen gesetzlichen Regelungen. Für größere Flüssiggastanks ist eine Zulassung gemäß der Landesbauordnung (BayBo vom 24.7.2019 Art. 57(1), Nr. 6A) einzuholen. Für Baden-Württemberg gelten dieselben Regeln. In Berlin gilt ein Grenzwert von 50 m³ , in Brandenburg sind es 10 m³. Bremen und Hamburg halten sich ebenfalls an die 3-Tonnen-Grenze wie auch Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Genehmigung nur bei Überschwemmungsgefahr

Flüssiggas ist nicht wassergefährdend, deshalb können die Gastanks sogar in Wasserschutzgebieten und in Naturschutzgebieten ohne besondere Auflagen installiert werden. Gleiches gilt für Regionen, in denen mit Hochwasser oder Überschwemmungen zu rechnen ist. In Überschwemmungsgebieten ist allerdings eine Genehmigung durch die Bauaufsicht nach Paragraph 78 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) erforderlich.

Allerdings ist bei Gefährdungen durch Überschwemmungen, Hochwasser oder bei hohem Grundwasserspiegel eine Auftriebssicherung vorgeschrieben. Diese Sicherung muss wenigstens die 1,3fache Sicherheit im Verhältnis zum Aufschwemmen eines leeren Gastanks garantieren. Zwei Methoden der Auftriebssicherung stehen bei unterirdischen Gastanks zur Wahl. Entweder wird der Gasbehälter durch besondere Stahlbänder an der Betonplatte oder dem Betonfundament befestigt. Oder es wird eine Sicherung durch Flügel in das Erdreich eingelassen.
Der Gastank kann sogar auf einem Dach aufgestellt werden. Allerdings ist ein Statiker hinzuzuziehen, um zu gewährleisten, dass das Dach die Last tragen kann. Zusätzlich ist eine Leiter vorgeschrieben, die fest installiert sein muss.

Flüssiggastank kaufen, Gastank mieten oder Gaszählerabrechnung

Es gibt in Deutschland drei klassische Arten einen Flüssiggastank zu betreiben. Man kann den Flüssiggastank kaufen und sich als Eigentümer um die Betreiberpflichten wie das Einhalten der Prüffristen kümmern. Die zweite Variante ist es den Flüssiggastank zu mieten. Die meisten Kunden wollen den Gastank mieten, weil der Vermieter des Gastanks dann die Betreiberpflichten übernimmt. Die dritte Variante ist es die Abrechnung über den Gaszähler zu wählen. Ähnlich wie bei Erdgas und Strom zahlt man über kontinuierlich Abschläge nur den Verbrauch des Flüssiggases. Am Ende des Jahres bekommt man entweder eine Rückerstattung oder eine Nachzahlung.


Buchliste: Flüssiggastank