Das Potenzial von Grünabfall (Bioabfall) zur Energie­gewinnung umfasst eine Vielzahl von Reststoffen. Diese können für die Strom- und Wärmeproduktion genutzt werden, z.B. in Biogasanlagen oder durch Beifeuerung in Müll­verbrennungs­anlagen und konventionellen Kraftwerken.

Die Bioabfälle umfassen alle Reststoffe im Sinne der Bioabfall­verordnung aus Haushalten und Gewerbe, wie z.B. Küchenabfälle und Reststoffe der Lebens­mittelindustrie.

Die Grünabfälle umfassen Grünschnitte aus der Garten-, Landschafts- und Parkpflege. Um das Potenzial der Bio- und Grünabfälle abzuschätzen, wird ein durchschnittliches Bio- und Grünabfall-Aufkommen pro Kopf berechnet. Auf Grundlage der jeweiligen Energiegehalte der angenommen Abfallbestandteile kann das Potenzial auf der Ebene der Landkreise ermittelt werden. Je nach örtlicher Bevölkerungs­dichte und deren Entwicklung steigt oder fällt auch das Aufkommen von Bio- und Grünabfällen.

Grünabfälle und Bioabfälle werden in Mülltonnen (den Biotonnen) gesammelt, die zur Kennzeichnung komplett oder auch nur der Deckel braun oder grün eingefärbt sind. Die Biotonnen werden durch das örtliche Abfall-Entsorgungs­unternehmen bereitgestellt.

Im innerstädtischen Bereich finden wir in den Biotonnen überwiegend Küchenabfälle, also Bioabfälle. In den städtischen Randbezirken mit aufgelockerter Bebauung, ist der Anteil der Gartenabfälle (Grünabfälle, z.B. Grünschnitt, Laub, usw.) dominierend. In ländlichen Gebieten wird oft auf die Biotonnen verzichtet, da die meisten Verbraucher auf eigenem Grund eine Kompostanlage haben.

Der eingesammelte Inhalt der Biotonnen wird zentral verwertet. Meist gelangt er in ein Kompostwerk. Er wird dort mit technischen Mitteln, Unterstützung von Bodenlebe­wesen und Zuführung von Sauerstoff, in seine Bestandteile zerlegt und kann zur Düngung weiterverwendet werden. Dies ist im Prinzip der gleiche Vorgang, der auch in einer Kompost­anlage stattfindet. Dennoch wäre es praktisch, eine Mülltonne für Gartenabfälle nutzen zu können.