Unter Gartenabfall versteht man Rasen-, Hecken-, Baum- und Strauchschnitt, Laub und Pflanzenreste. Aber eigentlich gibt es gar keinen Gartenabfall, denn in der Regel kann er, wie alle organischen Abfälle, kompostiert werden.

Das ist eine prima Möglichkeit, Müll zu vermeiden und gleichzeitig auf kostengünstige Art selbst neuen Dünger zu produzieren. Zudem kann man mit den Gartenabfällen tolle Hügelbeete für schnelles Gemüsewachstum anlegen. Aber wenn dann die eigenen Kompostiermöglichkeiten nicht mehr ausreichen, muss man nach Alternativen suchen.

Gartenabfälle nicht im Wald entsorgen

Der Rasen ist gemäht. Die Hecke geschnitten. Der Berg an Gartenabfällen türmt sich, doch die Biotonne ist bereits voll. Nicht wenige Menschen denken sich nichts Böses, wenn sie in solchen Fällen ihre Gartenabfälle im Wald entsorgen. Immerhin handelt es sich nur um "biologischen Abfall", der keinen Schaden anrichten kann und ohnehin schnell verrottet. Genau das ist jedoch ein Trugschluss. Und vor allem ein Trugschluss, der hohe Kosten in Form von Bußgeldern nach sich ziehen kann.

In manchen Bundesländern bis zu 50.000 Euro Bußgeld

Das Entsorgen von Gartenabfällen im Wald ist aus guten Gründen nicht gern gesehen. Und aus den gleichen Gründen sogar verboten und eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld nach sich ziehen kann. In den meisten Fällen bewegen sich die verhängten Bußgelder im dreistelligen Bereich, was für viele Betroffene schon eine recht empfindliche Strafe darstellen dürfte. Der Bußgeldkatalog sieht jedoch in manchen Bundesländern sogar Bußgelder von bis zu 50.000 Euro vor.

Allein die Höhe der Bußgelder zeigt, dass das Entsorgen von Gartenabfällen kein einfaches Kavaliersdelikt ist. Durch die Abfälle werden dem Waldboden während der Verrottung ihm fremde Stoffe zugefügt, welche ihn nachhaltig stören können. Zudem befinden sich in den Gartenabfällen oft abgestorbene Pflanzenreste, welche Pilze oder andere Krankheiten übertragen. Diese breiten sich so ebenfalls im Wald aus und fügen ihm Schaden zu.

Um die Gartenabfälle wie Rasenschnitt und den Schnitt von Heckenpflanzen in den Wald transportieren zu können, werden diese zudem oft zusammengepresst. Hierdurch werden Gärungs- und Fäulnisprozesse in Gang gesetzt. Durch den Luftabschluss können diese Prozesse sogar zu einer Selbstentzündung und damit zu einem Waldbrand führen.

Zu guter Letzt können sich durch die Gartenabfälle und den darin enthaltenen Wurzel- und Samenresten standortfremde Pflanzen ausbreiten. Diese verdrängen in vielen Fällen die heimischen Pflanzen und stören damit den empfindlichen, natürlichen Kreislauf.

Es gibt bessere und günstigere Alternativen

Letztlich gibt es also ausreichend gute Gründe, Gartenabfälle nicht im Wald zu entsorgen. Zudem bieten die meisten Gemeinden günstige und einfachere Alternativen an. So stellen einige Gemeinden für die Gartensaison in den Sommermonaten zusätzliche, kostenlose Bioabfallbehälter (braune Tonnen) zur Verfügung. Lokale Annahmestellen, etwa Kompostierungsanlagen oder Wertstoffhöfe, nehmen die Abfälle ebenso kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr entgegen. Bei Zweifeln oder Fragen hilft ein kurzer Anruf bei der Gemeinde.




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