Die ersten Solarkocher wurden bereits im Auftrag von Napoleon III. für die französischen Kolonialtruppen in Afrika entwickelt. Nach diesen früheren Versuchen wurde die Idee mit der Sonne zu kochen erst wieder in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Heutzutage sieht man insbesondere in den Entwicklungsländern eine große Chance für die Anwendung der Solarkocher, denn manchmal müssen die Familien dort 30 % ihres Einkommens für den Brennholzkauf aufwenden.

Es gibt eine Vielzahl von Solarkochertypen, die sich in unzähligen Variationen kombinieren lassen. Zwei Techniken sind am weitesten verbreitet:

Die Solarkiste arbeitet mit der einfachen Treibhaustechnik. Es handelt sich normalerweise um eine gut isolierte Kiste mit schwarzem Boden und schwarzen Innenwänden. Die Sonne strahlt durch eine Glasabdeckung (möglichst doppelt verglast) ins Innere der Kiste. Wenn die Sonnenstrahlen auf die schwarzen Innenflächen treffen, werden sie absorbiert und in Wärmestrahlung umgewandelt. Da diese Wärmestrahlung die Glasscheiben nicht durchdringen und auch nicht aus der Kiste entweichen kann, steigt die Temperatur in der Kiste kontinuierlich an. Die Kochzeiten sind länger als beim Reflektorkocher, Umrühren und Würzen ist jedesmal mit einem Wärmeverlust verbunden.

Der Reflektorkocher nutzt im Gegensatz zur Solarkiste die direkte Sonneneinstrahlung. Die Sonne fällt auf einen Parabolspiegel (meist aus Aluminium). Die Sonnenstrahlen werden dadurch auf einen Brennpunkt reflektiert, in dem ein mattschwarzer Kochtopf durch eine Halterung angebracht ist. Dieser absorbiert die Sonnenstrahlung, wandelt sie in Wärmestrahlung um und erhitzt sich. Da diese Kocher dem Sonnenstand nachgeführt werden können, kann die Sonneneinstrahlung für diese Art Solarkocher wesentlich besser ausgenutzt werden und Temperaturen von bis zu 300 Grad C erzeugen. Bei falscher Handhabung besteht allerdings die Gefahr des Blendens und Verbrennens.

In verschiedenen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit (z.B. der GTZ) wurde der Einsatz von Solarkochern intensiv untersucht. Nachteilig für einen breiteren Einsatz wirken sich zur Zeit noch der meist hohe Preis und die oft mangelnde Akzeptanz bei der Bevölkerung aufgrund der veränderten Kochbedingungen (z.B. kann man nicht abends kochen) aus.