Das Umwelt-Lexikon
Sonderabfall-Verbrennungsanlage
Die Sonderabfall-Verbrennungsanlage dient der thermischen Abfallbehandlung von Sonderabfall. Sonderabfälle sind vorwiegend flüssiger und pastöser, aber auch fester Konsistenz.
Für derartige Abfälle hat sich der Drehrohrofen als universell einsetzbare Verbrennungseinrichtung bewährt. Pastöse und feste Abfälle werden im Drehrohr bei Temperaturen um 900°C und Aufenthaltszeiten zwischen 30 und 60 Minuten verbrannt. Die anschließende Nachbrennkammer, in der maximale Temperaturen von 1 200°C bis 1.300°C erreicht werden, dient der Verbrennung der vergasten oder eingedüsten flüssigen Abfälle. Die nachfolgende Reinigung des Abgases über mehrstufige Reinigungs- und Waschanlagen gewährleisten eine Emissionsminderung gemäß den strengen gesetzlichen Bestimmungen (17. BImSchV). Die entstehenden Rückstände (z.B. Filterstäube) werden in der Regel in untertägigen bergbaulichen Hohlräumen als Stützmaterial (Bergversatz) verwertet, die Rückstände aus dem Verbrennungsteil (Schlacke) in Sonderabfalldeponien abgelagert. Die in den Abfällen enthaltene Energie wird als Prozessdampf oder elektrischer Strom genutzt.