Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse . Sie ist eine mehrjährige Staude, die eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen kann. Aus den weißen oder violetten Blüten entstehen die Früchte – grüne Beeren, die ungenießbar sind. Die in den Beeren enthaltenen zahlreichen Samen werden für die Pflanzenzüchtung verwendet. Der Kartoffelanbau erfolgt, indem vorgekeimte Knollen, die so genannten Mutterknollen, in die Erde gelegt werden. Unterirdisch wachsen aus der Mutterknolle Seitentriebe, die man Stolone nennt. An deren Enden bilden sich Verdickungen, die zu Sprossknollen, den eigentlichen Kartoffeln, heranwachsen. Diese haben für die Pflanze eine Funktion als Nährstoffspeicher. Wir nutzen sie als vielfältiges Nahrungsmittel. Pro eingepflanzter Knolle können in einem Jahr durchschnittlich 15 bis 25 Kartoffeln geerntet werden.

Kartoffelpflanzen sind sehr anpassungsfähig und stellen keine besonderen Ansprüche an Klima und Boden. Von Vorteil sind eine warme Frühjahrswitterung, eine ausreichende und gleichmäßige Wasserversorgung während der Knollenbildungsphase und warme Tage bei kühlen Nächten während der Abreifephase kurz vor der Ernte. Lockere und durchlässige Böden bieten den Pflanzen dabei optimale Wachstumsbedingungen.

Kartoffeln werden in ganz Deutschland angebaut. Die größten Anbaugebiete liegen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland auf rund einer viertel Million Hektar knapp zwölf Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.

Die Heimat der Kartoffel liegt in Südamerika, im heutigen Bolivien und Peru. Die Ureinwohner Südamerikas pflanzten die Knolle bereits vor 2.000 Jahren an. Ihren Weg nach Europa fand die Kartoffel mit den spanischen Eroberern. Diese entdeckten im 16. Jahrhundert die ausgedehnten Kartoffelfelder der Indios und nahmen die Knolle auf Schiffen nach Europa mit. Zunächst wurde das ansehnlich blühende Gewächs als Zierpflanze bewundert. 1589 brachte ein Botaniker die Pflanze nach Deutschland und schließlich, um 1700, erkannte man wie viel Gutes in der Pflanze steckt. So förderte der Preußenkönig Friedrich der Große per Verordnungen den Anbau der Kartoffel und sicherte damit den Zugang zu einer neuen Nahrungsquelle. Seitdem ist die Kartoffel fest im Speiseplan der Deutschen verankert

In den verschiedenen Regionen Deutschlands haben die Kartoffeln unterschiedliche Namen: Arber, Ärpel, Bramburi, Eachtling, Erdapfel, Erdbirn, Erpfel, Flezbirn, Gromper, Grübling, Grundbirn, Knulle, Krumbiir, Krumbeer
Buchliste: Kartoffel

Möchten Sie den obigen Eintrag korrigieren oder Ihr Unternehmen der Rubrik hinzufügen? Änderungen sind kostenlos. Schreiben Sie mir eine kurze Nachricht.

Ähnliche Artikel

Luft ■■■■■
Die Luft ist ein Gemisch aus Gasen, das die Erdatmosphäre formt und uns zum Atmen dient; - Sie besteht . . . Weiterlesen
Naturgüter ■■■■
Naturgüter (synonym: natürliche Ressourcen) umfassen die natürlichen Landschaftsfaktoren Boden, Wasser, . . . Weiterlesen
Majoran ■■■■
Majoran gehört zur Gruppe der mehrjährigen Küchenkräuter. Es liebt es sonnig und ist nicht winterhart; . . . Weiterlesen
Erdoberfläche ■■■■
Die Oberfläche der Erde (Erdoberfläche) ist die Schicht zwischen der Erdkruste bzw. Gewässern und . . . Weiterlesen
Pflanzenart ■■■■
Eine Pflanzenart ist die Art einer Pflanze. Die Art oder Spezies (lateinisch species "Art") ist die Grundeinheit . . . Weiterlesen
Wald ■■■■
Der Wald spielt für die gesamte Umwelt eine vielfältige und wichtige Rolle. Wälder beeinflussen das . . . Weiterlesen
Dienstleistung ■■■■
Im Umweltkontext bezieht sich der Begriff "Dienstleistung" auf die Funktionen, die Ökosysteme und die . . . Weiterlesen
Hecke ■■■
Die Hecke ist ein wichtiger Bestandteil der Natur: Sie bietet vielen Tieren Schutz und Nahrung und ist . . . Weiterlesen
Klimaveränderung ■■■
Als Klimaveränderung verstehen wir die langfristige und grundsätzliche Veränderung des Klimas unserer . . . Weiterlesen
EAC-Code ■■■
Der EAC-Code (European Accreditation Codes) definiert die Branchen für das Akkreditierungsverfahren. . . . Weiterlesen