Fukushima besteht aus 6 Reaktorblöcken und liegt ca. 250 Km nördlich von Tokio.
2011 kam es vor der Küste zu einem Seebeben. Erdbeben sind in Japan nichts ungewöhnliches, daher wurden die Reaktoren automatisch abgeschaltet. Im Normalfall muss auch ein abgeschalteter Reaktor weiter gekühlt werden. Dazu ist eine Stromversorgung nötig, die jedoch wegen des Erdbebens ausfiel.
Für diesen Fall sind Kernreaktoren mit einer Notstromversorgung ausgerüstet, die die Pumpen weiter betreiben und somit die Kühlung sicherstellen.
In Fukushima sind diese Notstromaggregate in einem relativ ungesicherten Turbinengebäude untergebracht.
Das Seebeben verursachte einen Tsunami (13-15 m hohe Wellen), der etwa eine Stunde nach dem Seebeben das Kraftwerksgelände überschwemmte und alles außerhalb der Gebäude wegschwemmte.
Hierzu gehörten auch die Dieseltanks, die die Versorgung der Notstromaggregate sicherstellen sollten. Die Turbinenhallen wurden überschwemmt und fast alle Notstromaggregate fielen aus.
Die Kühlung versagte und bei 3 der Reaktoren kam es zur Kernschmelze (GAU).
Durch die fehlende Kühlung erhitzen sich die Brennstäbe. Das vorhandene Kühlwasser verdampft und die Brennstäbe beginnen zu schmelzen. Der Druck im Reaktorgebäude steigt an und etwa einen Tag nach dem Seebeben explodiert das Dach des Gebäudes,
Als Folge mussten über 100.000 Menschen evakuiert werden. Hunderttausende von landwirtschaftlichen Nutztieren wurden zurückgelassen und starben.
Bei der Katastrophe wurden im Vergleich zu Tschernobyl etwa das doppelte an radioaktiven Material freigesetzt. Nach anfänglichen Zögern stufte die japanische Atomaufsichtsbehörde den Unfall als Höchststufe 7 ("katastrophaler Unfall") ein.
Drei Tage nach dem Seebeben entscheidet die deutsche Regierung unter Angela Merkel, dass alle 17 deutschen Atomkraftwerke einer Sicherheitskontrolle unterzogen werden. Diese wird 3 Monate dauern und während dieser Phase werden die 7 ältesten Reaktoren komplett abgeschaltet.
Ein kleines Detail, um die Größe des Seebebens zu verdeutlichen: Durch das Beben verschoben sich große Massen der Erdkruste und bewegten sich in Richtung Erdmittelpunkt. Dadurch erhöhte sich die Rotationsgeschwindigkeit der Erde und unsere Tage sind seitdem 1,8 Mikrosekunden kürzer.
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