English: Integrated Pest Management (IPM), Español: Gestión Integrada de Plagas (GIP), Português: Gestão Integrada de Pragas (GIP), Français: Lutte Intégrée, Italiano: Difesa Integrata

Integrierter Pflanzenschutz (IPS), oft auch als Integrated Pest Management (IPM) bezeichnet, ist ein ganzheitliches, nachhaltiges Konzept zur Schädlings- und Krankheitskontrolle in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Es kombiniert eine Vielzahl von biologischen, biotechnischen, pflanzenzüchterischen, anbau- und chemischen Maßnahmen so, dass der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel auf das nötigste Minimum reduziert wird und die Umweltbelastung minimiert wird.

 

Definition und Allgemeine Bedeutung

IPS ist eine gesetzlich vorgeschriebene Praxis in der EU-Landwirtschaft:

  1. Priorität: Es priorisiert die Vermeidung und die Nutzung natürlicher Kontrollmechanismen (z. B. Nützlinge) gegenüber der chemischen Bekämpfung.

  2. Ziel: Das Hauptziel ist es, Schadorganismen unter einer ökonomisch vertretbaren Schadensschwelle zu halten, anstatt sie vollständig auszurotten, wodurch die Resistenzentwicklung verlangsamt wird.

  3. Nachhaltigkeit: IPS fördert die Biodiversität (durch Schutz von Nützlingen), schützt Boden und Gewässer (durch Reduktion von Pestiziden) und sichert die langfristige Produktivität landwirtschaftlicher Ökosysteme.


 

Wichtige Aspekte und Strategien

Die Strategie des Integrierten Pflanzenschutzes folgt einer klaren, hierarchischen Abfolge von Maßnahmen:

  • Vorbeugende Maßnahmen: Dies umfasst die Wahl resistenter oder toleranter Sorten, die Fruchtfolge, die optimale Düngung und die Bodenbearbeitung, um die Gesundheit der Kulturpflanzen zu stärken und Schaderregerbefall zu verhindern.

  • Überwachung und Prognose: Regelmäßige Feldkontrollen und der Einsatz von Prognosemodellen zur genauen Bestimmung des Schaderregerdrucks. Entscheidungen zur Bekämpfung werden erst getroffen, wenn eine ökonomische Schadensschwelle überschritten wird.

  • Nicht-Chemische Maßnahmen: Bevor chemische Mittel eingesetzt werden, werden biologische Kontrollmethoden (z. B. der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern gegen Blattläuse), biotechnische Verfahren (z. B. Pheromonfallen zur Verwirrung von Schadinsekten) oder mechanische Methoden (z. B. Unkrautstriegel) genutzt.

  • Chemische Intervention (Letztes Mittel): Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel werden nur als letzter Ausweg eingesetzt, und zwar gezielt, in der geringsten notwendigen Menge und unter Auswahl der umweltverträglichsten Produkte.


 

Beispiele

  • Im Ackerbau: Der Einsatz von gelben Fangschalen zur Überwachung des Zuflugs von Schädlingsinsekten, bevor über eine Spritzung entschieden wird.

  • Im Gewächshaus: Die Freisetzung von Schlupfwespen zur Bekämpfung von Weißen Fliegen, anstatt Insektizide zu verwenden.

  • Im Weinbau: Die Verwendung von Verwirrungsmethoden (Pheromone), um die Paarung von Schadinsekten zu stören und somit die Population auf natürliche Weise zu reduzieren.


 

Ähnliche Begriffe

  • Biologischer Pflanzenschutz

  • Ökologische Landwirtschaft

  • Agroökologie

  • Nachhaltige Landwirtschaft

  • Pestizidreduktion


 

Zusammenfassung

Integrierter Pflanzenschutz (IPS) ist ein systematischer, umweltorientierter Ansatz zur Schädlingskontrolle, der die minimale Verwendung chemischer Pflanzenschutzmittel durch die Bevorzugung vorbeugender, biologischer und anbautechnischer Maßnahmen anstrebt. IPS basiert auf der kontinuierlichen Überwachung des Schädlingsdrucks und dem Erreichen einer ökonomischen Schadensschwelle, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die langfristige Gesundheit landwirtschaftlicher Systeme zu gewährleisten.

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