Das Suffizienzprinzip beschreibt eine neue Form der Bedürfnisbefriedigung, Genügsamkeit. Suffizienz bedeutet, weniger anspruchsvolle oder aufwändige Wirtschafts- und Lebensstile zu entwickeln. Dies setzt einen Wertewandel und neue Rahmenbedingungen voraus, als deren Ergebnis Bevölkerungsgruppen oder auch die Gesellschaft als Ganzes aus einem geringeren oder gleichbleibenden materiellen Wohlstand einen höheren Nutzen ziehen.

Das Suffizienzprinzip im Umweltkontext ist ein Konzept, das besagt, dass die Reduktion des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung durch eine Veränderung des Konsumverhaltens und der Lebensweise erreicht werden kann. Es geht dabei um die Vermeidung von Überkonsum und Verschwendung, um die Ressourcen für die zukünftigen Generationen zu erhalten.

Das Prinzip basiert auf drei Säulen: Reduktion, Adaption und Veränderung. Die Reduktion bezieht sich auf die Verringerung des Verbrauchs von Ressourcen und Energie, während die Adaption darauf abzielt, die Lebensweise und den Konsum anzupassen, um einen nachhaltigen Lebensstil zu erreichen. Die Veränderung umfasst den Wandel der Gesellschaft und der Wirtschaft hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung.

Beispiele für das Suffizienzprinzip sind:

  • Eine Reduktion des Energieverbrauchs durch die Verwendung energieeffizienter Geräte oder die Nutzung erneuerbarer Energien.
  • Eine Adaption der Lebensweise, zum Beispiel durch eine Verringerung des Fleischkonsums oder den Kauf von gebrauchten Gegenständen statt neuer Produkte.
  • Eine Veränderung der Gesellschaft und Wirtschaft, indem beispielsweise nachhaltige Geschäftsmodelle gefördert werden oder eine sozial gerechtere Verteilung von Ressourcen angestrebt wird.

Das Suffizienzprinzip betont die Bedeutung von Verhaltensänderungen und den Abbau von Überkonsum in der Gesellschaft. Es steht im Kontrast zum Technologie- und Effizienzprinzip, das auf technologische Lösungen und Effizienzsteigerungen zur Reduktion von Umweltbelastungen setzt. Das Suffizienzprinzip ist jedoch kein alleiniges Konzept, sondern sollte in Verbindung mit anderen Prinzipien der Nachhaltigkeit wie Effizienz, Konsistenz und Kreislaufwirtschaft angewendet werden.


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