Ökostrom in Deutschland

Die deutschen Haushalte sind bereits Weltmeister beim Mülltrennen - und beim Fußball macht uns auch so schnell keiner was vor. Doch beim Ökostrom müssen wir noch nachlegen.

Da sind uns Island, Dänemark und auch Österreich, laut aktueller EU-Statistik, noch ein gutes Stück voraus. Zwar setzen bereits 8 Mio. Haushalte in Deutschland schon heute auf Ökostrom, doch um Ökostrom-Weltmeister zu werden, müssten noch viel mehr Stromverbraucher auf nachhaltige Energien umsteigen.

Wechsel zu Ökostrom

Denn erst der Wechsel auf Ökostrom bei möglichst vielen Verbrauchern würde die angestrebte Energiewende entscheidend voranbringen. Gelingt sie, dann soll bis 2050 unser gesamter Energiebedarf aus Wind, Sonne und Wasserenergie stammen. Denn je mehr Menschen vom "grauen" Strom zum "grünen" Strom wechseln, desto größer wird der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrommix und desto eher schafft Deutschland die Energiewende.

Wo kommt der Ökostrom her?

Ökostrom wird vollständig aus regenerativen Energien hergestellt. Und weil Wind, Sonne und Wasser in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen, spricht man auch von erneuerbaren Energien. Im Gegensatz dazu stehen die konventionellen Energien wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Sie können sich nicht erneuern - und der größte Teil der fossilen Brennstoffe ist laut Experten schon längst aufgebraucht.

Allgemeine Beschreibung

Ökostrom spielt eine zentrale Rolle in der globalen Energiewende hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Er wird aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen, die in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen und die Umwelt deutlich weniger belasten als konventionelle Energieträger wie Kohle, Öl oder Erdgas. Die häufigsten Quellen für Ökostrom sind:

  • Windenergie: Nutzung von Windkraftanlagen zur Stromerzeugung.
  • Solarenergie: Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um.
  • Wasserkraft: Nutzung von Flüssen und Stauseen zur Erzeugung von Strom durch Wasserkraftwerke.
  • Biomasse: Verbrennung oder Vergasung von organischen Materialien wie Holz, Pflanzenabfällen oder Biogas zur Energiegewinnung.
  • Geothermie: Nutzung der Erdwärme zur Stromerzeugung.

Im Umweltkontext ist Ökostrom besonders wichtig, weil er eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Energieträgern bietet und wesentlich zur Reduzierung der CO2-Emissionen beiträgt. Der Ausbau von Ökostrom-Kapazitäten ist ein entscheidender Faktor, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und die globale Erwärmung zu begrenzen.

Anwendungsbereiche

Ökostrom wird in vielen Bereichen eingesetzt, darunter:

  • Haushalte: Verbraucher können sich für Ökostrom-Tarife entscheiden, um ihren Strombedarf umweltfreundlich zu decken.
  • Industrie und Gewerbe: Unternehmen nutzen Ökostrom, um ihre Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
  • Öffentlicher Sektor: Städte und Gemeinden setzen vermehrt auf Ökostrom für öffentliche Gebäude, Straßenbeleuchtung und andere kommunale Anwendungen.
  • Elektromobilität: Der Betrieb von Elektrofahrzeugen mit Ökostrom trägt zur Reduzierung der Emissionen im Verkehrssektor bei.

Bekannte Beispiele

  • Stromtarife: Viele Energieversorger bieten spezielle Ökostrom-Tarife an, die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen liefern.
  • Stromkennzeichnung: In Deutschland müssen Energieanbieter den Anteil an Ökostrom in ihrem Energiemix ausweisen, sodass Verbraucher bewusst eine umweltfreundliche Wahl treffen können.
  • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): In Deutschland fördert das EEG den Ausbau von Ökostrom durch feste Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Quellen.

Behandlung und Risiken

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit Ökostrom:

  • Fluktuation der Erzeugung: Da Ökostrom stark von Wetterbedingungen abhängt, kann die Stromerzeugung schwanken, was zu Herausforderungen bei der Netzstabilität führt.
  • Flächenbedarf: Der Ausbau von Windparks und Solaranlagen erfordert große Flächen, was zu Konflikten mit anderen Landnutzungen führen kann.
  • Investitionskosten: Der Aufbau der Infrastruktur für Ökostrom ist kostenintensiv, obwohl sich die Kosten in den letzten Jahren stark reduziert haben.

Ähnliche Begriffe

  • Erneuerbare Energien: Energiequellen, die nachhaltig und nahezu unerschöpflich sind, wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Geothermie.
  • Grüner Strom: Ein anderer Begriff für Ökostrom, der die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit betont.
  • Klimaneutralität: Ein Ziel, bei dem durch Ausgleichsmaßnahmen wie Ökostrom die CO2-Emissionen auf null reduziert werden.

Zusammenfassung

Ökostrom ist elektrische Energie, die aus erneuerbaren und umweltfreundlichen Quellen wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse gewonnen wird. Er ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und trägt maßgeblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Trotz der Herausforderungen wie Fluktuation und Flächenbedarf bietet Ökostrom eine nachhaltige und langfristige Lösung für eine umweltfreundliche Energieversorgung.

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